Feline infektiöse Peritonitis (FIP)

Meine Katze ist "FIP-positiv" - was bedeutet das?

Viele von Euch werden vielleicht diese Erfahrung machen:  Der Tierarzt hat eine Blutuntersuchung gemacht und sagt dann zu Euch: „Es tut mir leid, Ihre Katze istnach dem durchgeführten Schnelltest FIP-positiv.“

Wenn ihr jetzt mit dieser Information nach Hause geht und googelt, dann findet ihr unter dem Stichwort „FIP“ wahrscheinlich die Information, dass es sich dabei um eine tödlich verlaufende Katzenkrankheit handelt. Panik bricht aus! Muss meine Katze jetzt sterben? Ihr geht es doch gut, man merkt gar nichts von einer tödlichen Krankheit.

Was also ist hier falsch?

Der Fehler liegt schon ganz am Anfang: „FIP-positiv“ gibt es nicht!

Das, was leider auch von vielen Tierärzten als „FIP-Test“ bezeichnet wird, ist gar keiner!

Dieser Test kann FIP nicht nachweisen. Er ist lediglich dazu geeignet nachzuweisen, ob die Katze schon einmal Kontakt zu den felinen Coronaviren hatte. Der Test unterscheidet dabei nicht zwischen den „normalen“ felinen Coronaviren, die ca. 80% aller Katzen haben und den mutierten Viren, die bei ca. 3-5% der mit dem Coronavirus infizierten Katzen die Krankheit FIP auslösen.

Alleine ein positiver Corona-Antikörpertiter bedeutet also zunächst einmal gar nichts, außer, dass die Katze schon einmal Kontakt zu dem felinen Coronavirus hatte – wie ca. 80% ihrer Artgenossen auch.

Erst wenn klinische Symptome dazu kommen, das Blutbild auffällig ist und der Corona- Antikörpertiter vielleicht sehr hoch ist, kann der Verdacht aufkommen, dass das Virus im Körper mutiert ist und FIP ausgelöst hat. In diesem Fall sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um eine eventuelle Erkrankung feststellen zu können.

Sollte es sich bewahrheiten und Ihr Tier entsprechende Symptome aufweisen und das Blutbild eine FIP klar belegen, kann nur noch das GS Medikament helfen, das Leben ihres Tieres zu retten.

Tierarz spricht mit einer zu behandelnden Katze

Was ist FIP?

Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine gefürchtete Katzenkrankheit. Ursache ist die Mutation eines harmlosen felinen Coronavirus im Körper der Tiere, wobei es sich nicht um SARS-CoV-2 handelt. Im Gegensatz zur FIP ist das zugrundeliegende Virus sehr ansteckend. Katzen können sich über die Mutter und über den direkten Kontakt mit kranken Artgenossen, deren Spielzeuge oder Fressnäpfe infizieren. Eine Ansteckung über den Kot ist ebenfalls möglich: Eingetrocknete Viren sind Studien zufolge bis zu sieben Wochen lang infektiös.

Lange Zeit galt die Diagnose FIP als Todesurteil. Erste Studienergebnisse deuten jedoch darauf hin, ein neuer Wirkstoff, der das Viruswachstum hemmt, könnte helfen (siehe GS-Therapie).

Meist bricht FIP bei Freigängern, bei Katzen, die mit anderen zusammen leben und bei jüngeren Tieren aus – die Hälfte der FIP-Erkrankungen treten bei unter einjährigen Katzen auf. Auch Tiere mit einem geschwächten Immunsystem, etwa weil sie schon eine Feline Leukose (FeLV) haben, sind gefährdet.

Die FIP bewirkt Entzündungen im ganzen Körper. Tierärzte unterscheiden zwei Formen, die „feuchte“ und die „trockene“. Bei der feuchten Form von FIP, tritt im weiteren Verlauf Flüssigkeit aus den entzündeten Blutgefäßen aus, woraufhin sich eine Brust- und eine Bauchfellentzündung (Pleuritis, Peritonitis) entwickeln. Diese enden häufig tödlich. Treten eher knötchenförmige Veränderungen und Entzündungen an Organen wie Leber, Niere und Milz auf, handelt es sich um die „trockene“ Form von FIP.

Die trockene FIP wird in zwei Varianten unterteilt: die okuläre und die neurologische. Während bei der okulären Variante vor allem die Augen betroffen sind (z.B. durch Blutungen in den vorderen Augenkammern und Farbänderungen der Iris), kommt es bei der zweiten Variante vermehrt zu neurologischen Ausfällen in Form von Ataxien, d.h. zu Bewegungsstörungen der Hinterhand oder zu epileptischen Anfällen. Ausprägungen der trockenen Form verlaufen langsamer und oft chronisch. Sie haben langfristig aber ebenfalls schwerwiegende gesundheitliche Folgen wie Lähmungen oder Gelbsucht. Häufig kommen auch Mischformen vor. 

Infiziert sich ein Tier mit dem Corona-Erreger, muss es aber nicht zwingend an FIP erkranken: Bis zu 70 Prozent aller Katzen sind Träger von Coronaviren, ohne Symptome zu zeigen. Erst wenn das Virus im Darm mutiert (sich genetisch verändert), z.B. weil eine Immunschwäche besteht, entwickelt sich aus der Infektion die potenziell tödlich verlaufende Katzenkrankheit FIP. Bei gesunden, nicht allzu jungen Katzen löst der Erreger meist nur eine harmlose Darminfektion aus, die völlig undramatisch verläuft.

Hinweis: Oft wird FIP mit FIV verwechselt. Es handelt sich aber um verschiedene Erkrankungen. Die Abkürzung FIV steht für das „Feline Immundefizienz-Virus“. Eine Infektion damit wird auch „Katzenaids“ genannt, weil betroffene Tiere eine ausgeprägte Immunschwäche entwickeln.

Symptome und Behandlung

Symptome

Eine Katze, bei der FIP ausgebrochen ist, entwickelt zunächst vor allem allgemeine Symptome, die nicht klar auf eine bestimmte Erkrankung hinweisen:

  • Fressunlust
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit 

Diese Symptome zeigen sich zunächst unabhängig davon, ob es sich um die „feuchte“ oder die „trockene“ Variante der Krankheit handelt. Relativ eindeutig ist dann im weiteren Verlauf eine Vergrößerung des Bauchs, welche von der Bauchfellentzündung bei der „feuchten FIP“ hervorgerufen wird. Die Entzündung verursacht starke Schmerzen, hinzu kommen Atemprobleme und mitunter gelbliche Schleimhautverfärbungen. Jede vierte erkrankte Katze entwickelt neurologische Auffälligkeiten (zum Beispiel epileptische Anfälle), manchmal kommt es zu einer Entzündung der Augenhaut (Uveitis).

Wann zum Tierarzt 

Diagnostiziert ein Tierarzt FIP, wurde die Katze meist zu ihm gebracht, weil sie immer wieder Fieberschübe bis 40 Grad Celsius bekommt, das Futter verweigert und immer weiter abmagert. Um eine kranke Katze auf FIP zu testen, entnimmt der Tierarzt eine Blutprobe und macht ein Röntgenbild. Manchmal veranlasst er eine Gehirnwasseruntersuchung oder punktiert das Bauchfell, um die Flüssigkeit im Labor zu untersuchen.

Es ist nicht einfach, die Diagnose „FIP“ zweifelsfrei zu stellen. Solange unklar ist, ob eine Katze FIP hat, sollte man sie unbedingt strikt von anderen Tieren trennen, um keine Artgenossen anzustecken.

 

Behandlung 

Bisher galt FIP bei Katzen als unheilbar. In zwei kleineren Studien zeigte jedoch ein neuer, das Viruswachstum hemmender Wirkstoff (Virostatikum), gute Behandlungserfolge. Forscher der University of California konnten damit in ihrer Studie 90 Prozent der 31 an FIP erkrankten Versuchskatzen heilen. Das Team um Katrin Hartmann von der Ludwig-Maximilans-Universität in München erreichte bei insgesamt 18 der behandelten Katzen eine 100-prozentige Heilungschance. Weitere, größer angelegte Untersuchungen müssen die Ergebnisse jedoch erst bestätigen, bevor der Wirkstoff zugelassen werden kann.

Da bisher eine Zulassung für das Virostatikum fehlt, dürfen Tierärzte es noch nicht anwenden. Sie können nach wie vor lediglich die Symptome der FIP mit Hilfe von Fiebersenkern, Schmerzmitteln, Kortison und anderen entzündungshemmenden Medikamenten behandeln.

Über Social Media Gruppen wie #gemeinsamgegenfip können Katzenbesitzer mögliche Bezugsquellen für den antiviralen Wirkstoff erfahren und ihn ihrer erkrankten Katze über einen Behandlungszeitraum von etwa drei Monaten auf eigene Verantwortung verabreichen. Dabei bekommt jeder FIP-Fall einen erfahrenen Admin an die Seite gestellt, der den Besitzer und die Katze individuell durch Diagnostik, Behandlung und Wartezeit (oftmals sogar darüber hinaus) begleitet. Ein Austausch mit anderen Katzeneltern ist ebenfalls möglich.
Der Tierbesitzer trägt dabei selbst das Risiko und die nicht unerheblichen Kosten für die Behandlung.

Die GS-Therapie

Die Behandlung erfolgt über eine der auf FACEBOOK vertretenen FIP Gruppen, über diese Sie auch das Medikament erhalten können. Das GS ist leider noch nicht zugelassen, aus diesem Grund kann es nicht über den Tierarzt bezogen oder dort angewendet werden.

Das Medikament kann sowohl gespritzt, als auch in Tablettenform verabreicht werden. Aufgrund vieler Studien hat sich herausgestellt, dass das Medikament 84 Tage lang immer zur gleichen Zeit verabreicht werden muss. In dieser Zeit müssen alle 4 Wochen neue Blutbilder erstellt werden, um zu schauen, ob das Medikament nicht nur äußerlich angeschlagen hat, sondern auch die Werte sich verbessert haben. Nach diesen 84 Tagen geht das Tier (wenn die Werte und der Allgemeinzustand es zulassen) in die 84 tägige Wartezeit. Ist hiernach alles im letzten Blutbild in Ordnung, gilt das Tier als geheilt.

Wichtig während der 84-tägigen Anwendungszeit:

Medikamente unter der GS Therapie:

NICHT vergeben:

Baytril

Veracin

Zeniquin

Marbocyl

Metrobactin

Orbax

Convenia

Veraflox

Fluorchinolone Antibiotika passieren die Blut-Hirn-Schranke und enthalten Fluorid. Es ist allgemein bekannt, dass sie neurologische Nebenwirkungen verursachen können:

Weitere Infos zu Fluorchinolone Antibiotika

UNBEDENKLICH zu vergeben:

Zithromax

Cephalexin

Amoxi

Penicillin

Clavamox

Doxycyclin (nicht einsetzen bei Leberproblenen)

Clindamycin

Synolux

Clavaseptin

Kortison ist auch erlaubt

KatzenGlück Ukraine

KatzenGlueck Ukraine Gemeinnütziger Verein
Am Haspelkamp 3A
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