Das "richtige" Futter

Grundlagen

Eine neue Katze zieht ein und du willst alles richtig machen, und vielleicht denkst du auch über die Fütterung nach? Aber welche Art der Fütterung ist eigentlich die beste Fütterung? 

 

Die Frage nach der „richtigen“ Fütterung ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn es ist immer stark abhängig vom Tier und auch von dir als Besitzer:in. 

 

Die Vorfahren unserer Hauskatzen kommen ursprünglich aus sehr heißen Gebieten. Ihr Körper ist darauf ausgelegt, die lebensnotwendige Flüssigkeit fast ausschließlich über die Beute aufzunehmen und aus diesem Grund trinken Katzen auch heute nur wenig Wasser zusätzlich zur Nahrung. Leider macht sie das anfällig für Nieren- und Blasenleiden. Daher ist die Fütterung von Nassfutter für Katzen oft bestens geeignet. Das Nassfutter besteht zu ca. 80% aus Feuchtigkeit und deckt damit den Flüssigkeitsbedarf schon einmal gut ab. Es kommt der natürlichen Ernährungsweise einer Katze sehr nahe und wird in der Regel von unseren Vierbeinern gut akzeptiert. 

 

Ein weiterer Vorteil von Nassfutter ist, dass es eventuell besser sättigt, da man größere Mengen füttern kann. In Trockenfutter ist durch die fehlende Feuchtigkeit die Energiedichte pro Gramm viel höher. Je nach Futtersorte und -marke kann man die drei- bis vierfache Menge an Nassfutter im Vergleich zu Trockenfutter geben. 

 

Dennoch hat auch Nassfutter seine Nachteile. Die Verpackungen verursachen viel Müll. Trockenfutter ist in der Regel müllsparender verpackt. Auch der Transport von Trockenfutter ist einfacher. Dadurch, dass man von Nassfutter größere Mengen füttert, müssen auch größere Mengen transportiert werden. Die Feuchtigkeit erhöht einfach das Volumen. 

 

Weitere Möglichkeiten wären, die Katze mit Rohfleisch (BARF) oder Selbstgekochtem zu ernähren. Hierbei ist es äußerst wichtig, auch die richtigen Nährstoffe in der richtigen Menge (nicht zu viel und nicht zu wenig!) zuzuführen, dies erfordert gute Kenntnisse bezüglich des Bedarfs seiner Katzen und solche Rationen sollten anfangs nur mit Hilfe einer guten Beratung zusammengestellt werden. Vorsicht jedoch: Die Bezeichnung „Futterberater“, „Futtermittelberater“ „Ernährungsberater für Hunde und Katzen“ u.ä. sind keine geschützten Begriffe. Informiere dich, welche Ausbildung die Person in diesem Bereich absolviert hat. 

Welches Futter wähle ich nun?

BARF oder selbst kochen sind tolle Möglichkeiten eine Katze zu ernähren. Diese Methoden sind aber aufwendiger, sowohl in der Beschaffung als auch in der Zubereitung. Viele Katzeneltern machen sich die Mühe für ihre Tiere gerne, aber es sollte in den Alltag integrierbar sein. Gelegentliche BARF- oder Kochrationen werden aber sicherlich immer gerne angenommen. 

Da Katzen lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt fressen, sollte das bei der Fütterungsroutine berücksichtigt werden. Da Katzen in freier Wildbahn fressen ca. 10 Mäuse am Tag, daher entspricht die Fütterung von zwei großen Mahlzeiten pro Tag nicht der Ernährungsphysiologie einer Katze und sollte nach Möglichkeit nicht praktiziert werden. Kaum jemand hat aber die Zeit, seiner Katze 10 kleine Mahlzeiten à 20 g (= Mausgröße) zu geben. Stellt man den Katzen das Nassfutter für den ganzen Tag hin und die Katze frisst nicht alles auf einmal, so trocknet es im Laufe des Tages ein, und dann fressen viele Katzen es nicht mehr. Da Katzen sind keine Aasfresser sind, ist dies keine Unart, sondern kommt ihrem natürlichem Verhalten sehr nahe. Solltest du nur Nassfutter geben wollen, könnte hier ein entsprechender Futterautomat helfen, mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt frisch zur Verfügung zu stellen. 

Viele Katzenbesitzer:innen stellen aus diesem Grund über Tag lieber Trockenfutter hin. Das klappt bei vielen Katzen gut, allerdings sollte man bei dieser Art der Fütterung immer das Körpergewicht der Katze im Auge behalten. Bei einigen Katzen funktioniert die natürliche Regulierung nämlich nicht (mehr) und die Katze wird unter Umständen zu dick. Fatal: Insbesondere bereits übergewichtige Katzen haben oft nur noch ein unzureichendes Sättigungsgefühl und neigen dazu, über ihren Bedarf hinaus zu fressen. Zudem ist es wichtig, dass die Katze dann ausreichend trinkt, da der Flüssigkeitsbedarf nicht über die Nahrung gedeckt werden kann. 

In vielen Katzenhaushalten findet man eine Mischform aus den Futterarten. Morgens und abends Nassfutter, tagsüber, während man auf der Arbeit ist, gibt es Trockenfutter und gelegentlich wird selbst gekocht oder es gibt Rohfleisch. Statt das Trockenfutter über Tag einfach in eine Schale zu geben, kann man auch Futterspielzeuge, Fummelbretter oder Schnüffelteppiche verwenden, mit denen sich die Katzen das Futter erarbeiten müssen. Den meisten Katzen macht das großen Spaß. Wichtig: den Schwierigkeitsgrad, wie an das Futter heranzukommen ist, nur langsam erhöhen, die meisten Katzen lernen es sehr schnell. 

Fazit: Das eine Futter, das für jede Katze passt, das gibt es nicht. Wichtig ist, dass du dich für ein hochwertiges Futter entscheidest, welches neben einen hohen Fleischanteil auch alle Mineralstoffe und Spurenelemente enthält, die eine Katze benötigt. Dabei heißt hochwertig nicht automatisch hochpreisig. Es lohnt ein Blick auf die Zutatenliste und die empfohlene Futtermenge. Das Futter sollte als Alleinfuttermittel gekennzeichnet sein. Natürlich ist es wichtig, dass deine Katze das Futter gerne mag und das auch du als Besitzer:in es mit einem guten Gewissen fütterst. Ist dir Bioqualität oder Regionalität wichtig, sollte das in deine Kaufentscheidung miteinbezogen werden. 

Hat deine Katze einen besonderen Bedarf, muss ein daran angepasstes Futter gewählt werden. Bei Blasensteinen empfiehlt sich zum Beispiel ein spezielles Futter mit einem reduziertem Gehalt an bestimmten Mineralien, bei Allergien und Unverträglichkeiten ist die richtige Wahl oft ein Monoprotein. Einige Tiere können Innereien nicht so gut verdauen und neigen dann zu weichem Kot oder Durchfall. Beobachte das gerne, hier ist eine offene Deklaration auf der Dose hilfreich. 

Eine gute Futterberatung kann eine Hilfestellung sein, das richtige Futter zu finden. Katzen mit gesundheitlichen Problemen gehören jedoch immer in die Hände einer erfahrenen Fachtierärztin/eines erfahrenen Fachtierarztes. 

Text: Betty Bunge

KatzenGlück Ukraine

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